Hundesteuern oder Wie man in Wartenberg OBB Politik macht

Ich habe gestern, am 27. Mai 2020, der Marktgemeinderatssitzung beigewohnt, weil mich der Tagesordnungspunkt 4 der Sitzung persönlich betraf.

Hier ging es um eine „Anpassung“ der Hundesteuern in der Gemeinde, die im Schnitt mal eben 66% ausmachen sollte – bei „Kampfhunden“ sogar 1667%!

Ich habe dazu vorher ein Schreiben an die Ratsmitglieder geschickt und mit dem 1. Bürgermeister Christian Pröbst und dem Geschäftsstellenleiter des Marktes persönlich gesprochen.

Grundsätzlich kann, darf, soll und muss jeder seine Steuern setzen, wie er meint, ob mir oder uns das passt ist nebensächlich.

Jedoch sollte sich das auch in einem für die Bürger erträglichen Rahmen bewegen und nicht scheinbar willkürlich sein oder „weil andere es auch machen“.

Ich denke auch, dass jede politische Entscheidung auf Basis von Fakten und Wahrheiten gefällt werden sollte – und dies war in der Sitzung meiner Wahrnehmung nach nicht gegeben, weil wichtige Fakten wissentlich nicht den Räten präsentiert wurden.

Bei den „normalen“ Hundesteuersätzen kann man noch sagen ok, die waren jetzt lange gleich, kann man mal anpassen (die Gemeinde hat ja Ausgaben auch, für die Kotbeutel und Entleerung er Mülleimer dafür, auch wenn die Kosten dafür die derzeitigen Einnahmen von rund 10tsd Euro nicht wirklich überschreiten können).

Bei den „Kampfhunden“ liegt die Sache aber anders (Anmerkung: Es gab auch keinen zugrundeliegenden Anlass, es gab keinerlei Probleme mit den Hunden, es ging einfach nur um Anpassung und damit vermutlich Kohle oder pure Antipathie).

Derzeit ist es hier so, dass ein Hund der Kategorie 2 wie überall in Bayern seine Eigenschaft als „Kampfhund“ durch einen Wesenstest widerlegen kann und dadurch den normalen Hundesteuersatz (30 Euro) zahlen muss (ein „Kampfhund“ kostet 200, was aber eher theoretischer Natur ist).

Nun aber will man, dass der Hund -trotz widerlegter Kampfhundeeigenschaften- trotzdem den Satz für Kampfhunde zahlen soll – und dieser gleichzeitig von 200 Euro auf 500 Euro Steigen soll (was auch 250% sind), da aber ein solcher Hund ohne Negativzeugnis nicht gehalten werden darf sind es eben von 30 auf 500 und damit 1667%.

Begründet wurde dies vor den Räten u.a. damit, dass auch die umliegenden Gemeinden (des Landkreises) viel höhere Sätze aufrufen würden.

Das stimmt. Die Tabelle die gezeigt wurde zeigte tatsächlich, dass im Schnitt höhere Steuern zu zahlen sind. Was die beiden Herren aber verschwiegen (und sie wussten es da ich sie selber vor der Sitzung darauf hingewiesen habe und  ich dies auch belegen konnte): Dieser Satz gilt in nahezu allen Gemeinden nur, wenn das Negativzeugnis NICHT ausgestellt wurde, der Hund als seine Eigenschaften als „Kampfhund“ nicht widerlegen konnte und damit als gesteigert aggressiv gilt. In Wartenberg jedoch wird dies nicht mehr möglich sein, der Hund zahlt volle Steuer. In nur 5 von 26 Gemeinden im Landkreis Erding (außerhalb der VG Wartenberg) wird keine normale Besteuerung gemacht, alle anderen behandeln die Hunde so, wie es auch richtig ist: Als normale Hunde.

Es ging explizit nicht um eine Steuerung / Reduzierung der „Kampfhunde, in der Sitzung wurde auch mehrfach erwähnt dass es gar keine Probleme mit den wenigen gäbe und die Hürden jetzt schon hoch genug seien einen solchen Hund überhaupt anmelden zu können.

Damit stimmten die Räte also quasi unter völlig falschen Informationen ab, ich sage sogar, dass sie wissentlich nicht die Informationen bekamen, die dem Bürgermeister und dem Geschäftsstellenleiter vorlagen.

Die Räte haben sich nämlich explizit am derzeitigen Durchschnitt der Steuern Im Landkreis orientiert, diese Werte wurden aber bei den „Kampfhunden“ völlig falsch dargestellt, man zeigte über 450 Euro als Schnitt im Lkr Erding, richtig wären aber nur rund 193Euro.

Hundesteuern im Lkr Erding, Stand 27. Mai 2020, Quellen: Satzungen der Gemeinden und Bestätigt durch Abfrage der Sachbereiche der Gemeinden

Diese Informationen hätte auch der Geschäftsleiter des Marktes Wartenberg leicht besorgen können, entweder hat er einfach nu schlecht Vorbereitet der es war kalkuliert.

Das alleine ist an sich schon Irrsinn genug, so darf Politik nicht sein, aber im Diskussionsverlauf wurde vom Rat Neumeier ernsthaft gefordert, von allen Hunde DNA Proben zu nehmen.

Ja, ich ärgere mich auch über Hundehalter die nix wegräumen, aber ich ärgere mich genauso über Zigarettenstummel (die ein weit größeres Problem sind) ,Bierkorken sowie Katzen die in unser Beet ihr Business machen.

Ich gehe mal davon aus dass der Herr Neumeier nüchtern war bei seinem Vorschlag, aber er fand ja sogar einen der ihm zusprach und einen 1. Bürgermeister der das „prüfen würde“ weil das irgendwo in Italien schon gemacht würde.

Ich jedenfalls bin entsetzt mit welcher Kaltschnäuzigkeit hier Informationen vorenthalten bzw eigentlich sogar getäuscht wird, ich kann wirklich mit vielem leben, aber so ist es genau das was die Leute von der Politik so denken: Lug und Trug.  Das Ganze ist umso ärgerlicher, weil ich mit dem 1. Bürgermeister -den ich bis dahin schätzte und auch gewählt habe- eben auch vorher gesprochen habe, dieser einen Kompromissvorschlag hatte (den er dann aber den Räten gar nicht erst vorgeschlagen hat) und den ich jetzt als nicht mehr vertrauenswürdig erachte.

Genauso traurig ist aber, dass Parteien, die das Wort „sozial“ in Namen tragen, sich im Programm dem Tierschutz widmen oder „Bürgernah“ sein wollen, solchen unsittlichen Erhöhungen (1667%!) überhaupt zustimmen (es gab nur 2(!) Gegenstimmen. Von den Grünen gab es nicht mal eine Wortmeldung zu dem Thema – losgelöst davon ob die Parteien / Gruppierungen alle Details wussten, es kamen eigentlich nur zwei Meldungen, die die Erhöhung so für falsch fanden. Einige Räte fanden, dass es sie zwar verstehen dass gerade ältere Menschen auch mehrere Hunde aus sozialen Gründen haben, aber das wäre ja nicht das Problem der Gemeinde.

Ja, hier ging es „nur“ um Hunde – vor allem „Kampfhunde“ (es gibt nur etwa 10 hier im Ort, davon einige alte Rottweiler die schon immer auf dem Hof waren und irgendwann zum Kampfhund erklärt wurden) – aber so wie bei diesem Thema -denke ich- wird bei vielem vorgegangen.

Charakter zeigt sich in Kleinigkeiten sagt man und diesen Vorgang werde ich dem Bürgermeister, der seine Räte zusammen mit seinem Geschäftsleiter bewusst Informationen vorenthalten hat, nicht vergessen.

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Irrenhaus Deutschland

Lange habe ich über diesen Post nachgedacht.  Eigentlich wollte ich ihn gar nicht schreiben, er war zunächst nur für meinen Kopf gedacht.

Und ich weiß auch gar nicht wie ich ihn schreiben werde. Und was genau.

Die Welt, oder vielmehr unser Land, Deutschland, ich verstehs nicht mehr. Also was hier grad so los ist.

Polarisierungen, Einschränkungen, Hass.

Es gibt nur noch zwei Lager – die, für die alles gut zu sein scheint und für alles eine schöne Erklärung parat haben – und die, die sich Sorgen machen und schon die Welt untergehen sehen.

Schwarz, weiss, rechts, links, usw.

Ich frage mich, wie konnte es denn soweit kommen. Warum verstehen wir das um uns rum nicht mehr?

Vieleicht, weil wir in allem einfach inkonsequent sind. Geworden sind.

Deutschland, das war ein Land der Regeln. Von Recht und Ordnung. Im Ausland denkt man das immer noch von uns.

Wahr ist aber, das wir zwar Regeln haben, diese aber nicht mehr anwenden. Das schürt ein Unrechtsgefühl. Man denkt dass man heute einen Menschen zwar halb totschlagen kann und mit Bewährung davon kommt,  erfährt aber dass falsch parken sehr hart bestraft wird und bei einem Feuer im Garten die Polizei vorfährt.

Und der Staat – der handelt. Er schränkt vorsorglich einfach alles ein und erstickt die Freiheit.

Leider werden fast nie die Ursachen angegangen, immer nur die Symptome. 

In der Wahrnehmung ist es aber so, dass die staatliche Inkonsequenz nur “für die anderen “ gilt.

So werden heute zwar so gut wie alle Rockergrupperungen systematisch überwacht, vorverurteilt und gegängelt, für Clan  Strukturen gilt das aber offenbar nicht.

 

Als Handwerker darfst du in der Bahn  dein (Arbeits) Messer nicht mehr führen (das auf dem Bau praktische EInhandmesser wurde ja schon vor geraumer Zeit verboten), was echt unpraktisch ist. Als Taucher Dein Messer nur einem verschlossenen Koffer im Auto transportieren. Und nur weil einige wenige nicht unter Kontrolle zu bringe sind.

Für Hunde haben wir Listen geschaffen, die völlig haltlos sind und einem blinden Aktionismus entspringen. Die Halter der Tiere werden mit unfassbaren Einschränkungen belegt und mit Steuern zur Kasse gebeten. Weil es einige schwere und sehr tragische , aber tatsächlich wenige Vorfälle mit einzelnen Tieren dieser Rassen gab. Man unterstellt schlicht eine Gefährlichkeit aufgrund der Gene, der Abstammung, der Zugehörigkeit. Eigentlich sind es nur Hunde, aber wir sprechen von “speziellen Rassen”.

Auf der anderen Seite sehen wir heute, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen zu bestimmten Verhaltensweisen und Taten neigen. Die Vorfälle der tödlichen Überfalle, Angriffe, Vergewaltigungen – das sind dann alles bedauerliche Einzelfälle, psychisch gestörte, aber man darf natürlich nicht alle über einen Kamm scheren.

Ich frag mich nur, was ist bei Hund anders als beim Menschen? Beide werden an sich von ihrem Umfeld geprägt. Beide können entscheiden was sie tun wollen und was nicht.

Einen Hund darf ich rassistisch angehen, einen Menschen nicht. Es sind zuhauf Grüne und linke Gemeinderäte die die Kampfhundebestimmungen noch weiter verschärfen – Offenheit hat halt auch grenzen. Wir Halter sind eh alles asoziale die den Hund nur zur Egoverbesserung brauche (das ist ein Zitat, leider).

Worauf will ich eigentlich hinaus – vieleicht darauf, das wir die Regeln die wir haben, entweder auf alles und jeden anwenden – und das Konsequent – oder aber zusehen wie dies Land sich spaltet und in eine harte Konfrontation läuft.

Und Regeln die es nicht braucht halt auch abschafft.

Neben Kriminalität drehen dann grad auch alle beim Klima durch.

Grundsätzlich super, ich bin im Tierschutz aktiv, liebe die Natur, also schützen wir sie.

Aber auch hier, einfach nur blinder Aktionismus. Fakten, Gegenfakten, eigentlich sprechen kaum Wissenschaftler, aber viele die sagen sie kennen sich aus. Was allen gemein ist: Sie fordern und verbieten, Lösungen haben sie auch keine.

Wir fahren unsere Industrie vor die Wand, wissend, dass das was jetzt ausgerollt wird kein Stück besser ist und auch nicht wirklich hilft – aber es schaut halt gut aus.

Das eigentliche Kernproblem, zu viele Menschen auf diesem Planeten und Kontinente die fast explodieren, das wird nicht mal im Ansatz angesprochen.  Ja, ich fände Geburtenkontrolle gut. Weil es sein muss. Der Gedanke macht mir Angst, aber ich glaube, es geht nicht anders, es sei denn, wir finden einen zweiten Planeten den wir wie die Heuschrecken plündern können.

Wir haben zu wenig Ressourcen, das weiss man ja, und da wo es so viele Geburten gibt – gibt es wenig Arbeit. Also lassen wir da Produkte produzieren die wir viel ökologischer auch hier machen könnten. Und macht die Augen zu. Ich finde es wichtig und richtig auch hier etwas zu tun – aber im Business lernt man dass man erst mal die großen Dinge angeht weil die am meisten Impact haben.

Es heißt wir haben keine Zeit – hoffen aber, das wenn wir unsere Ziele irgendwann mal erreichen, das dann auch auf andere abfärbt – die dann auch wieder ewig brauchen – falls sie überhaupt folgen.

Statt aber da einzuwirken wo es schnell etwas bringen würde geißeln wir uns lieber selbst und hetzen uns gegeneinander auf.

Irgendwann kommt dann wohl das böse erwachen. Vermutlich zu spät.

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künstliches Hüftgelenk beim Hund

Die Adoption meines zweiten Hundes Buddy zog leider auch eine ziemlich große Herausforderung mit sich. Sofort nachdem er aus seiner Transportbox kam war klar, irgendetwas stimmt nicht mit seinem Gangbild, sein linkes Hinterbein war wesentlich stärker als das Rechte usw.

Untersuchungen bei Tierarzt ergaben schnell, dass er als sehr junger Hund einen Oberschenkelhalsbruch hatte (woher der kam kann man nur spekulieren) welcher dann unbehandelt blieb und entsprechend schief ausheilte. Dies führte dann im weiteren Wachstum auch zu einer Fehlstellung der Hüfte mit entsprechenden Problemen.

Ich möchte hier ein wenig Orientierung geben was bei eine Hüftgelenk so auf den Halter zukommt.

Buddy  ist eine Kontinentale Bulldoge, 35kg schwer und gut über 65cm in der Schulter. Kein kleiner Hund jedenfalls, ein stolzer Rüde, er kam mit knapp 2 Jahren zu uns aus einer Tötungsstation in Portugal.

Die Untersuchungen haben wir zunächst bei lokalen Tierärzten machen lassen, als klar wurde dass es etwas größer wurde als gehofft haben wir die Tierklinik Anicura in Augsburg aufgesucht, einer der Ärzte dort ist u.a. auf Hüften spezialisiert. Die Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich ganz wesentlich von einem normalen Tierarzt, auch sind die dortigen Gerätschaften zum Röntgen auf dem letzten Stand der Technik.

Grundsätzlich gibt es mehrere Verfahren die man beim Hund anwenden könnte diese sind hier ganz gut beschrieben (unten bei den Behandlungsformen).

Aufgrund des Gewichtes und der Belastung des gesunden Beines kam beim Buddy leider nur ein künstliches Gelenk in Frage.

Der behandelnde Arzt in der Klinik hat sich im Vorfeld mit dem Schweizer Hersteller der Gelenke ausgetauscht und dann war es im Herbst 2018 soweit: Buddy wurde operiert.

Die doch kompliziertere OP verlief für ihn gut, leider ist bei ihm ein Stück des Oberschenkels gebrochen und musste mit einer Platte repariert werden, das Gelenk musste eine Nummer kleiner eingebaut werden da es nicht in den Knochen passte (das war wohl eine folge des Oberschenkelhalsbruchs als Junghund) und ist eigentlich für ihn mit seinem Gewicht zu klein. Am nächsten Tag durften wir den sichtlich angeschlagenen Patienten aber wieder nach Hause holen.

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Und hier beginnt dann der Aufwand….

Der Hund muss 6 Wochen absolut geschont werden, darf nur wenige Minuten gehen und muss dabei unterstützt werden. Den Rest soll er ruhig liegen, darf keinesfalls fallen usw.

Also, was tun – wir haben ein Kaninchenfreilaufgehege im Wohnzimmer aufgebaut und ihn da rein gelegt. Die sind oben offen, begrenzen aber den Raum zu den Seiten hin.

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Die erste Nacht war schlimm. Mein Nachtlager war –für die nächsten Wochen- das Sofa, Hund wimmerte, bekam Medikamente und war inkontinent.  Ständig aufstehen, beruhigen, wir haben Hundewindeln eingesetzt damit er da rein pieseln kann. Oh Mann.

Über die Tage spielte sich das ein, Inkontinenz blieb, aber zum Haufen machen wurde er rausgeführt. Dafür haben wir eigens Stützgeschirre gekauft, damit hebt man quasi das ganze Hinterteil an damit es nicht belastet wird. War aber auch so ne Sache, so richtig wollte er so nicht machen….

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Aber es wurde besser, von Tag zu tag. Er durfte dann auch jeden tag 5 Minuten die Straße hoch und runter, jede Woche 5 Minuten mehr. Das war anstrengend – für den Hund und uns, vor allem weil wir ja noch eine Hündin haben die immer querschoss.

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Nach 6 Wochen dann die Nachuntersuchung. Röntgen, anschauen, anfassen usw. Alles ok soweit, danach begann die Behandlung mit Physiotherapie, u.a. Wasserlaufband.

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Heute ist er weitestgehend gesund, klar er humpelt etwas weil das Becken schief ist und das Gelenk ist etwas zu klein, da müssen wir ihn etwas einbremsen. Aber sein Leben hat Qualität, das war ja das Ziel, er soll ja noch Spaß am älter werden haben.

Wir achten auf sein Gewicht, ausreichende Bewegung und dass er nirgends wild runterspringt und sind dankbar, dass es ihm gut geht.

Was hat das alles gekostet:

Zeit und auch viel Geld…

Zeitlich waren wir 6 Wochen gebunden, 4 davon mit schlafen auf dem Sofa und rund um die Uhr Betreuung. da geht dann entweder der Urlaub drauf oder, so hab ich das gemacht, man lässt sich selbst auch operieren und ist dann auch daheim (beim mir war es die Schulter, das ging sich zeitlich gut aus). danach dann halt die Zeit für die Physio usw, aber das hält sich in Grenzen.

Geld:

Alleine die OP verschlang gut über 4000 Euro, dazu nach die Vor- und Nachuntersuchungen, Hilfsmittel die man so braucht (Windel, Stützen usw) sowie die Physiotherapie brachten uns auf über 5700 Euro – die keine Versicherung übernimmt.

Das war es uns aber Wert, irgendwer muss ja helfen, so ist halt der Urlaub ausgefallen (und einiges anderes), zudem hatten wir das große Glück durch Spenden fast 3500 Euro zu bekommen – eine wirklich bewegende Erfahrung, haben wir doch in der Vergangenheit immer anderen geholfen und selber gespendet, so haben dieses mal uns Menschen geholfen die wir zumeist nicht mal kannten.

Auch ohne die Spenden hätten wir es ganz sicher gemacht (als wir die Behandlung gestartet haben war uns das mit den Spenden völlig unbekannt), jeden Tag wenn wir ihn anschauen wissen wir, das wir alles richtig gemacht haben.

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Königreich Amazon

Ich glaube ich war Kunde bei Amazon seitdem es den Store in Deutschland gibt, angezeigt wird im Konto zumindest 2001. Und es war ja auch nicht schlecht, so bequem vom Rechner oder später Handy aus seine Einkäufe zu erledigen – mit zumeist kostenfreiem Versand.

Viel habe ich da gekauft, es war auch zu verlockend. Etwas im TV gesehen, etwas gelesen, schwupp schon bestellt. Prime war eine große Hilfe dabei.

Und dann die Echos. Smart Home hielt bei uns Einzug, nicht wirklich gut, aber doch praktisch.

Und über sehr viele der sehr, sehr vielen Artikel die ich dort gekauft habe schrieb ich auch eine Produktrezension. Kurz, knapp, immer ehrlich. Ein paar hundert waren es zum Schluss.

Dann plötzlich aber konnte ich nicht mehr rezensieren.

Amazon hatte mich dafür gesperrt.

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Seltsam dachte ich, aber das muss sich ja aufklären lassen. Also schrieb ich eine Mail an Amazon.

Dort antwortete man mir dann so:

Ihre Community-Privilegien können aus einem der folgenden Gründe entzogen worden sein:

— Elemente Ihres Kontos weisen auf Beziehungen zu Verkäufern, Verlagen oder anderen Rezensenten der Produkte, die Sie bewerten, hin.

— Ihre Rezensionen wurden gegen Entschädigungen, z. B. Geschenkgutscheine für den Kauf des Produkts, Produkterstattungen, Rezensionen gegen Rezensionen sowie kostenlose oder reduzierte Produkte veröffentlicht.

— Sie haben als Gegenleistung für Ihre Rezension kostenlose oder reduzierte Produkte angefordert.

und dann noch

Dieser Entscheidung liegt eine ausführliche Prüfung Ihres Kontos zugrunde. Diese Entscheidung ist endgültig und Ihre Community-Privilegien werden nicht wiederhergestellt.

Wir können Ihnen keine weiteren Informationen zu dieser Entscheidung geben und werden auf weitere E-Mails zu diesem Problem eventuell nicht antworten.

Aha, man sagt mir also nicht, was ich genau getan haben soll, aber sie haben recht und das ist einfach so. Ich bin mir sehr sicher dass keiner der Punkte zutraf, wozu auch. Könnte man sogar prüfen, aber das will da wohl keiner.

Nun ist es so dass ich schon seit min. 15 Jahren auch geschäftlich mit Amazon zu tun habe.

Ich habe einen der Einkaufsmanager angeschrieben und ihm gesagt dass ich ihm das Geld für ein Projekt nicht auszahlen lassen kann weil sie gegen unsere Policies verstoßen haben und wir sie nun gesperrt hätten.

Er schrieb zurück und fragte was sie denn genau falsch gemacht hätten, sie wären sich keiner Schuld bewusst und ich schickte ihm einen Link zu den Richtlinien, bemerkte noch dass wir das genau geprüft hätten und die Entscheidung endgültig sei. Zudem würde ich ab jetzt auch nicht mehr antworten.

Zwei Minuten später hatte ich ihn am Telefon und er fragte ob ich nicht ganz dicht wäre, so etwas wäre ja das allerletzte.

Fand ich auch, hab’s ihm dann erklärt und er fand das ganz auch sehr seltsam. Aber ich wollte nicht dass er sich da involviert, mein Plan war ein anderer.

Von Freunden die in den USA bei Amazon arbeite wusste ich, dass jeder bei Amazon eine riesenangst vor dem CEO Jeff Bezos hat. Wenn der mailte blieb alles andere stehen.

Also schrieb ich dem netten Mann eine Mail und schilderte meinen Unmut, worauf ich wenige Tag später eine Mail bekam von einem Herrn der von Bezos den Auftrag bekam, der Sache nachzugehen.

Zwischenzeitlich hatte ich schon damit begonnen, meine Echos durch Google zu ersetzen und meine Einkäufe  woanders zu erledigen, aber ich dachte dass sich nun der Schwachsinn ja klären lassen muss.

Nun, “der Sache nachgehen” bedeutete am Ende, dass er die Abteilung die die Sperre setzte gefragt hatte was los sei und die wohl schlicht geantwortet hat: Hatte alles seine Richtigkeit.

Keine Begründung, kein Beispiel, nichts. Nur eine Behauptung.

Da ich ja weiß dass ich nichts falsches gemacht habe war mir klar, dass irgendjemand mit einer meiner vermutlich negativen Bewertung nicht einverstanden war und mich wohl einfach mal angeschwärzt hat. Scheinbar braucht man da auch keine Nachweise.

Dann fand ich das hier https://www.howtogeek.com/392608/i-called-out-a-counterfeit-item-on-amazon.-then-they-banned-me./

Ein sehr ähnlich gelagerter Fall und wenn man im Internet sucht findet man noch viele weitere. Es scheint also zumindest Methode zu haben.

Nun, bisher hat sich bei mir am Status nicht geändert, ich denke Amazon hat für sich beschlossen sein eigenes Königreich zu sein und was die Könige dort sagen stimmt. Ich wünsche denen mal einen Richter der ähnlich denkt….

Ich für mich habe nun nahezu alle Amazon Devices durch alternativen ersetzt, nur den Kindle leider noch nicht.

Die Einkäufe erledige ich via Idealo und fand dabei raus, das es oft wesentlich günstigere Angebote gibt als bei Amazon. Die kommen nicht unbedingt am nächsten Tag an, aber zumeist am übernächsten (wobei Prime ja auch nie wirklich am nächsten Tag lieferte).

Diese Woche hat in Deutschland Galaxus mit Digitech einen Wettbewerber ins Feld geführt der vieles besser macht als Amazon (ich kenne das Unternehmen aus der Schweiz) . Da werde ich mich wohl jetzt öfters umschauen, denn bei Amazon werde ich keinen Euro mehr lassen.

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Leben mit den Bestien oder der gelebte rassismus

Wenn man wie ich zwei bösartige Hunde hat dann sieht man sich quasi täglich Ängsten, Anfeindungen, Unterstellungen, Gerüchten und sogar Aggressionen ausgesetzt.

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Einige Halter von “Kampfhunden” mögen das ja durchaus gut finden weil es irgendwelche persönlichen Defizite ausgleicht, als normaler, verantwortungsvoller Hundehalter der seine Tiere liebt ist es aber eher ein unschönes Erlebnis.

Dank der Medienberichterstattung (falls man das so nennen kann) haben viele ein sehr beschränktes Bild im Kopf wenn sie auf unsere Hunde treffen.

Dass die Straßenseite gewechselt wird ist noch die harmloseste Variante, gerne begleitet von einem “Oh Gott” oder so.

Menschen mit Kindern zerren diese sofort weg, wobei die Kinder in der Regel aber völlig unvoreingenommen sind und keine Angst zeigen, die sind noch nicht durch die Medien versaut.

Am schlimmsten sind aber zumeist die, die selber Hunde haben (und am allerschlimmsten die, die sich dann bei FB für Tierschutz einsetzen und so Statements abgeben wie “das Problem ist immer am anderen Ende der Leine”). Das gilt nämlich nur im Internet, nicht aber wenn man sich im echten Leben begegnet.

Positiv sind aber dann zumeist ältere Menschen, die sehen oft einfach nur einen Hund.

Triffst Du bei Gassi gehen auf andere Hundehalter hast Du zumeist zwei Phänomene:

1. Panik, Richtung wechseln, das weite suchen.

2. sich um gar nix kümmern und die zumeist  nichthörende Töle mal fix auf unsere Hunde zu rennen lassen (der macht nix).

Beides tolle Erlebnisse. Den einen würde ich gerne zeigen, dass unsere gut erzogen sind und nichts machen (wobei wir sie bei fremden Hunden gerne auch erst mal mit Maulkorb spielen lassen, was den einfachen Grund hat dass man in die Tiere nie reinschauen kann und ich ja den anderen Hund nicht kenne. Wenn der plötzlich beißt kann es schnell hektisch werden, der andere Hundehalter überreagiert und schon hast du den Salat (und bist am Ende eh an allem Schuld).

Bei den anderen ist es schlichtweg Leichtsinn. Das Tier kennt oft keine regeln, rennt kläffend auf zwei mächtige Hunde zu und der Halter lacht und freut sich. Dass der ach so freundliche Hund aber Aggression zeigt weiß er nicht. Oder dass ihm jegliche sozial Kompetenz abgeht.  Dass meine Hunde an der Leine auf Aggressionszeichen nervös reagieren will er auch nicht hören.

Auch da bist du der Depp wenn der macht ja nix Hund mal sehr deutlich angebellt wird und die Hunde zeigen, dass sie das nicht leiden können.

Weil dem so ist machst du vieleicht  irgendwann selber nen Bogen um die Leute, kommt ja eh nix Gutes bei rum. Was wiederum den anderen sagt dass die Hund gefährlich sein müssen. Ein Teufelskreis.

Wenige sprechen dich an, fragen was das für Hunde sind und ob sie gefährlich wären.  Die, dies es tun sind meist überrascht. Einige glauben dir aber dann trotzdem nicht. Aber sie haben zumindest gefragt.

Was besser ist als die, die nur rumerzählen. Man hat die Hunde mit Maulkorb laufen sehen, also sind sie gefährlich. Oft sind sie sogar 20180721_104543701_iOSohne, ob das denn erlaubt ist? Hey, wir trainieren die Hunde mit Korb, ab und an müssen sie den ja tragen und da ist es besser wenn sie es kennen…. Dass die einen Test bestanden haben und keine Auflagen haben? Unvorstellbar für viele.

 

Auch für die selbsternannten Tierschützer und Hundefreunde. Kampfhunde sind super, keiner wird aggressiv geboren, Free Chico und so.  Es sei denn die wohnen in der Nachbarschaft. Dann ist es was anderes. Meine Nachbarin hat gleich mal das Ordnungsamt verständigt weil sie sich nicht mehr in den Garten traut wegen meiner “Kampfhunde”.  Ein Hund war, als er ganz frisch bei uns eingezogen war, einmal unter dem Zaun durch und hat die Hasen angeschaut. Wenige Sekunden später war ich aber auch über dem Zaun, hab ihn geholt, mich entschuldigt und den Zaun gesichert dass das eben nicht passieren kann (und es soll auch gar nicht passieren, auch wenn der Hund lammfromm ist).

Alles OK hieß es da noch.  Aber dann schnell anschwärzen (und dann abstreiten wenn man sie darauf anspricht). Sehr ärgerlich sage ich euch, vor allem wenn deren Hunde schon mehrfach bei uns eingedrungen sind und einer von denen meinen alten Hund auch schon heftig gebissen hatte. Aber das ist ganz was anderes.

Mit Kampfhunden erlebst du also täglich Rassismus. Das, was im normalen Leben nicht sein darf (hey, das sind nur Einzelfälle, nicht alles Flüchtlinge / Afghanen/ Syrer/ Schwarzen etc sind so) wird bei diesen Hunden umso lieber angewandt. Alle werden in Sippenhaft genommen, auch wenn sich das nicht wirklich rechtfertigen lässt. Hier sind immer alle gleich, da gibt es dann keine Einzelfälle. Und da der Staat spiel das fleißig mit, erstellt diskriminierende Gesetze für Kampfhunderassen und bastelt Listen, Verbote und Verordnungen.

Am Ende geben dann gar nicht so wenige auf und  ihre Hunde ins Tierheim (wenn sie Glück haben).

Schade.

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